Luxuskosmetikbranche stemmt sich gegen die Krise - Umsatzwachstum liegt bei 1,9 Prozent

In Wirtschaftskrise konnte sich Kosmetikbranche bis jetzt über Wasser halten - trotz Markenpiraterie

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
21. April 2009

Die führenden 50 Unternehmen des selektiven Kosmetikvertriebs konnten 2008 der Finanz- und Wirtschaftskrise trotzen und ihre Umsätze in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld steigern.

"Die Verbraucher haben im vergangenen Jahr noch nicht mit der befürchteten Kaufverweigerung reagiert. Unsere Umsatzerwartungen für 2008 konnten daher weitgehend erreicht werden. Entscheidend für diesen Erfolg war und ist hier sicherlich die Bedeutung des Faktors Marke verbunden mit hoher Produktqualität, innovativen Entwicklungen, überdurchschnittlichen Serviceangeboten und einer entsprechenden Verkaufsästhetik", sagt Stephan Seidel, VKE-Präsident und Geschäftsführer Clarins, Starnberg, auf der VKE-Jahrespressekonferenz in Frankfurt am Main.

Die vom VKE-Kosmetikverband repräsentierten Unternehmen der mittel- und höherpreisigen Kosmetik erzielten 2008 einen Branchenumsatz von 1,719 Mrd. Euro. Das entspricht einem erfreulichen Wachstum von 1,9% gegenüber dem Vorjahr.

Betrachtet man die Einzel-Segmente, stellt sich die Umsatzentwicklung folgendermaßen dar:

  • Die Dekorative Kosmetik fungiert erneut als Wachstumstreiber und erzielt mit 5,4 Prozent den höchsten Zuwachs. Gerade im IV. Quartal 2008 griffen die weiblichen Kunden in Zeiten der Rezession verstärkt zu Lippenstift und Make Up.

  • Im Körperpflegesegment hat sich 2008 der positive Trend fortgesetzt. Die Steigerung um 3,2 Prozent zeigt, dass Anti-Aging- und Wellness-Produkte vom Verbraucher gut angenommen worden sind.

  • Auch die Männerkosmetik legt zu. Allerdings konnte - bedingt durch die geringere Anzahl an Neulancierungen - nur ein vergleichsweise bescheidenes Plus von 3,0 Prozent erreicht werden. Grundsätzlich werden Männer aber immer kosmetikaffiner.

  • Die Damenduftserien zeigen ebenfalls Aufwärtstendenz. Das Plus von 1,4 Prozent kommt sowohl durch Neulancierungen als auch die stabile Entwicklung der Klassiker zustande.

  • Mit einem erneuten Rückgang und zwar um 1,7 Prozent bleibt die Entwicklung der Pflegenden Kosmetik (Gesichtspflege Damen und Sonnenpflege) hinter den Erwartungen zurück. Trotz innovativer, leistungsstarker Produktangebote ist auf diesem Feld der Wettbewerb zum Konsummarkt besonders groß.

"Rund 33% der Mitgliedsunternehmen gelang zwar umsatzmäßig noch ein positives I. Quartal 2009. Die Prognosen sind jedoch wenig zuversichtlich. 72% der VKE-Mitglieder rechnen für 2009 unter dem Strich mit sinkenden Umsätzen, weitere 28% mit Erlösen auf dem Niveau von 2008. Für das Gesamtjahr gehen wir von Umsatzrückgängen zwischen 2 und 4 % aus. Die Branche hofft, im ersten Halbjahr mit einem blauen Auge davon zu kommen. Ab dem Herbst erwarten wir wieder leichten Rückenwind. Dies kann jedoch die Verluste der ersten Monate nicht ausgleichen.", sagt VKE-Geschäftsführer Martin Ruppmann.

Der Kampf gegen Markenpiraterie und die resultierenden Gefahren

Der VKE-Kosmetikverband intensiviert in 2009 seinen Kampf gegen Produkt- und Markenpiraterie. Durch die Beteiligung an der APM-Ausstellung "Schöner Schein. Dunkler Schatten", die in 30 ECE-Einkaufszentren gezeigt wird, und eine flankierende Plakataktion im Facheinzelhandel betreibt die Industrie aktive Verbraucheraufklärung.

Martin Ruppmann: "Wir wollen mit dieser Aktion die Konsumenten dafür sensibilisieren, dass der Kauf von Piraterieware die eigene Gesundheit massiv gefährdet, Arbeitsplätze vernichtet und die organisierte Kriminalität fördert."

Im Jahr 2008 war der Wert der an den deutschen Grenzen sichergestellten Waren im Produktsegment Kosmetik bzw. Düfte von 2,8 Mio. Euro (2007) auf 13,2 Mio. Euro gestiegen.