Lymphödem nach der Brustkrebstherapie: Schnell erkennen, schnell handeln

Von Cornelia Scherpe
11. August 2014

Nach dem Sieg über den Brustkrebs sind Patientinnen verständlicherweise sehr erleichtert. Viele müssen jedoch damit rechnen, dass sich nach der Therapie diverse Folgebeschwerden einstellen. Dazu zählt vor allen Dingen die Entwicklung eines Lymphödems. In der Regel vergehen jedoch mehrere Monate oder gar Jahre, bis die Ödeme sich in Tests bemerkbar machen. Wichtig ist daher, regelmäßig Kontrolltermine beim Arzt wahrzunehmen.

Den Arzt über ungewöhnliche Beschwerden informieren

Neben den eigentlichen Tests beim Mediziner müssen die Frauen sich jedoch auch selbst kontrollieren und dem Arzt über ungewöhnliche Beschwerden informieren. Wichtig sind dabei vor allen Dingen drei Dinge:

  1. Schmerzen im Arm oder der Schulter
  2. Ein geschwollener Arm oder eine geschwollene Hand
  3. Beschwerden beim Heben oder seitlichen Bewegen des Arms. Wer hier Auffälligkeiten beobachtet, sollte dies dem Arzt mitteilen, denn so können Lymphödeme sehr früh erkannt werden.

Entstauungstherapie und aktive Bewegungen der Patienten selber

Je früher die Diagnose erfolgt, desto leichter ist die Behandlung und desto schneller schlägt diese auch an. Wichtig ist dabei eine konsequente Entstauungstherapie, kurz auch KPE. Dabei kommt in regelmäßigen Sitzungen eine spezielle Massage zur Anwendung: die manuelle Lymphdrainage. So wird die überflüssige Lymphe schonend abtransportiert.

Wichtig sind jedoch auch aktive Bewegungen der Patienten selbst. Dafür erlernen die Betroffenen diverse Übungen, die das Lymphsystem anregen und so den Abbau unterstützen. Dabei sollte man sich jedoch immer an die Anweisungen des Therapeuten halten. Bei falschen Belastungen kann es sonst geschehen, dass der betroffene Arm oder die betroffene Hand zusätzlich gereizt werden und die Beschwerden sich verschlimmern.

Da es bei einem Lymphödem häufig zu einer bakteriellen Infektion (dem Erysipel) kommt, ist zudem eine tägliche Hautpflege sehr wichtig, um weitere Folgeschäden zu verhindern.