Neu entdeckter Hemmstoff für Wassereinlagerungen - Ödeme werden verhindert

Von Cornelia Scherpe
25. April 2013

Jeder erwachsene Mensch besteht zu circa 60 Prozent aus Wasser. Diese Vorstellung ist für viele Laien ungewöhnlich, aber nichts Neues. Alle Flüssigkeiten - vom Blut bis zur Lymphe - sind für den Organismus schlicht lebensnotwendig. Allerdings kann es sehr ungesund sein, wenn die Flüssigkeit sich an Orten sammelt, an denen sie nichts zu suchen hat. Kommt es dazu, so spricht man von Wassereinlagerungen oder in Fachkreisen von Ödemen.

Forscher haben nun herausgefunden, dass es einen natürlichen Hemmstoff gibt, der genau solchen Wasseransammlungen am falschen Ort entgegenwirken soll. Das Wissen könnte man sich künftig für Therapien zunutze machen.

In Berlin kam man zu dieser Erkenntnis, als man den Nieren genau bei der Arbeit zusah. Die zwei Nieren des Menschen kommen täglich mit 1.500 Litern Blut in Kontakt. Rund 180 Liter Primärharn werden daraus gebildet und konzentriert. Am Ende bleiben rund zwei Liter übrig, die über den Tag verteilt beim Urinieren ausgeschieden werden.

Möglich ist dieser ganze Prozess durch ein Hormon. Arginin-Vasopressin, kurz AVP genannt, überwacht all dies und gibt den Startschuss für die einzelnen Abläufe in den Wasserkanälen. Wichtig ist vor allen Dingen der Kanal Aquaporin-2. Seine genaue Lage wird vom Hormon geregelt und die richtige Position ist für einen gesunden Wasserhaushalt notwendig.

Die Forscher beobachteten nun, dass bei zu viel Aktivität des Hormons die Lage des Wasserkanals ungünstig wird. Folge ist, dass sich Einlagerungen im Gewebe bilden. Bei der weiteren Analyse sahen die Forscher aber auch, wie man dieses Ungleichgewicht wieder beheben kann. Durch den Test von 17.700 Substanzen fanden sie heraus, dass 4-Acetyldiphyllin regulierend wirkt.