Männer mit früh erkanntem Prostatakrebs leben nicht länger

Von Cornelia Scherpe
13. Januar 2012

Seit einigen Jahren gibt es die Möglichkeit, zu einer Früherkennung zu gehen, um sich auf Prostatakrebs hin untersuchen zu lassen.

Diese Früherkennung scheint aber nicht den erhofften Einfluss auf die Sterberate der betroffenen Männer zu haben. Sie verändert sich durch eine frühe Diagnose nicht. In den USA kommt eine Studie nach 13 Jahren Laufzeit zu diesem ernüchternden Ergebnis.

Seit 1993 nahmen 76.000 Freiwillige an der Studie teil. Während eine Gruppe als Kontrollgruppe diente, wurde bei der anderen alle sechs Monate durch eine rektale Untersuchung die Prostata auf Krebs hin untersucht.

Entdeckt wurde eine Krebserkrankungen an der kleinen Drüse bei 4.250 der Teilnehmer. In der nicht untersuchten Gruppe fand man bei einmaliger Untersuchung am Anfang bei nur 3.815 einen Prostatakrebs. In der regelmäßig untersuchten Gruppe wurden also zwölf Prozent mehr bösartige Veränderungen des Gewebes durch Krebs entdeckt.

Dieser Pluspunkt der Früherkennung relativiert sich aber wieder, wenn man die Sterberate betrachtet. In der ersten Gruppe lag sie bei 3,7 pro Personen-Jahre, in der Kontrollgruppe bei 3,4 pro Personen-Jahre. Dieser Unterschied ist in der Statistik nicht signifikant, also ohne Aussage. Der fehlende Überlebensvorteil ist eine Enttäuschung für die Forscher und alle Mediziner sowie Betroffenen.