Männlich dominiertes Namensrecht muss in Italien geändert werden

Von Max Staender
8. Januar 2014

Der Klage eines italienischen Paares wurde nun vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte stattgegeben, sodass Italien das entsprechende Gesetz ändern muss.

Dieses sieht vor, dass Kinder verheirateter Paare den väterlichen Nachnamen annehmen müssen, was nach Ansicht der Straßburger Richter "diskriminierend" und "patriarchalisch" sei. Zudem sei diese Praxis unvereinbar mit dem verankerten Gleichheitsgrundsatz in Italien und stelle außerdem eine "ungleiche Behandlung von Männern und Frauen" dar.

Langer Kampf nun erfolgreich

Bereits seit über 13 Jahren kämpfen Alessandra Cusan und Luigi Fazzo darum, dass deren Kinder den Nachnamen der Mutter tragen dürfen - zumindest in Italien in allen Instanzen erfolglos. Der jetzige Richterspruch wurde von zahlreichen Politikern des rechten sowie linken Lagers begrüßt und auch die Eltern äußerten sich in ersten Interviews erleichtert darüber.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa betonte Luigi Fazzo, dass im italienischen Recht nun eine "gravierende Lücke" geschlossen werde. Seine Ehefrau nannte die Entscheidung vom Europäischen Gerichtshof als "fortschrittlich", was in erster Linie den Kindern zugute komme.