Mäuse, denen das Eiweiß SPRED2 fehlt, leiden unter Dauerstress
Kai Schuh arbeitet an der Universität Würzburg. Er hat Mäuse beobachtet, denen das Eiweiß SPRED2 fehlt, weil ihnen zu dessen Ausbildung die Erbanlagen fehlen. Diese Mäuse wiesen Symptome von Dauerstress auf. Sie kratzten sich ständig am Ohr und hatten sehr viel Durst.
Schuh konnte nachweisen, dass diese Mäuse mehr Kortisol produzieren, das ist ein Stresshormon. Außerdem produzieren sie mehr Aldosteron, das ist ein Hormon, das die Salzkonzentration im Blut erhöht. Deswegen haben diese Mäuse so viel Durst. Schuhs Ergebnis ist deshalb, dass das Eiweiß SPRED2 die hormonelle Stressreaktion bremst. Der Mensch verfügt auch über dieses Eiweiß.
Schuh sagt, ein Mangel von SPRED2 beim Menschen könne zu Angsstörungen, Bluthochdruck und Depressionen führen. Den Mäusen, die dieses Eiweiß nicht haben, möchte der Forscher Antidepressiva verabreichen und testen, ob er sie damit beruhigen kann.