Manche HIV-Infizierte erkranken trotzdem nie an Aids - Forscher wissen nun, warum

Durch bestimmtes Eiweiß kann das Immunsystem virusbefallene Zellen bekämpfen

Von Cornelia Scherpe
10. November 2010

Aids ist nicht dasselbe wie HIV. Wer den HIV-Virus in sich trägt, dessen Immunsystem wird von dem Virus auf Dauer stark geschwächt. Diese Menschen werden extrem anfällig für alle Formen von Krankheiten.

Aids ist eine Immunschwächekrankheit, die durch den HIV-Virus entstehen kann. Doch es gibt durchaus auch HIV-Patienten, die mit der Immunschwäche leben und dennoch nie an Aids erkranken. Forscher können nun erklären, wie das zustande kommt.

Markierungseiweiß hilft Immunsytem bei der Zerstörung des Virus

Einige Menschen besitzen in ihrer DNS eine Information, die den Körper dazu veranlasst, ein bestimmtes Eiweiß zu produzieren. Dieses dient als Markierungseiweiß, das dem Immunsystem etwas unter die Arme greift.

Das Eiweiß hilft dem eigentlich sehr schwachen Immunsystem die virusbefallenen Zellen dennoch zu bekämpfen. Das Eiweiß bindet sich an den Virus und trägt ihn an die Oberfläche der von ihm befallenen Zelle. So kann das Immunsystem ihn erkennen und zerstören.

Der Virus bleibt zwar im Organismus, der Mensch bleibt also ein HIV-Patient, doch die Zahl der Viren im Blut ist sehr gering. Das kann bewirken, dass diese Menschen niemals an Aids erkranken, oder zumindest äußerst spät.