Manche Menschen haben einen natürlichen Schutz gegen Krebs im Erbgut

Wie bestimmte Gene als Schutzschild fungieren und die Krebsgefahr für ihren Träger sehr gering halten können

Von Cornelia Scherpe
11. Januar 2013

Viele Menschen mit Krebs fragen sich im Stillen, weshalb ausgerechnet sie betroffen sind. Manchen erscheint es wie ein unfairer Zug des Schicksals. Nun haben Forscher herausgefunden, dass tatsächlich das Schicksal eine Rolle spielen kann.

Manche Menschen werden nämlich mit Genen geboren, die sie recht effektiv vor Krebs schützen. Da diese Gene noch vor der Geburt in der DNS festgelegt sind, kann man durchaus vom Schicksal sprechen. Diese Gene fungieren wie eine eine Art Schutzschild und können die Krebsgefahr für ihren Träger damit sehr gering halten.

Gen als Schutzschild

Man arbeitete mit zwei Gruppen von Labortieren. Alle Mäuse besaßen eine Genmutation, die in jedem Fall dazu führen musste, dass die Nager an Krebs erkranken werden. Bei einigen von ihnen schaltete man nun aber noch das Gen für "Dnmt3" aus.

Dabei handelt es sich um ein Gen, welches ein bestimmtes Enzym bildet. Bei diesen Mäusen entwickelten sich nun sehr schnell große Tumoren, die bösartig waren. Bei den Tieren mit aktiviertem Gen entstanden zwar zwangsläufig auch Krebsgeschwüre, doch diese waren sehr viel kleiner und waren in ihrem Wachstum ausgebremst.

Wie erzeugt das Gen diesen Schutz?

Das vom Gen hergestellte Enzym führt zu sogenannten Methylmarkierungen. Diese markieren bösartige Zellen und führen so dazu, dass die DNS in diesen Zellen lahm gelegt wird. Sie kann nicht mehr abgelesen werden, was die Zellteilung und damit schlussendlich das Tumorwachstum stark behindert. Doch nur wenn die Markierung in ausreichendem Maße erfolgt, kann der Schutzschild funktionieren und die Aktivität des Gens ist im Erbgut festgelegt.