Mangelhafte Beratung in Apotheken - kaum Infos zu Risiken und Nebenwirkungen

Von Dörte Rösler
25. April 2014

Bereits 2010 hat Stiftung Warentest die Beratungsqualität in Apotheken geprüft. Eine neue Studie bestätigt das negative Urteil: von 38 örtlichen und Versandapotheken schnitten nur acht mit "gut" ab.

Die anderen informierten ihre Kunden nur unzureichend über mögliche Wechselwirkungen zwischen Medikamenten oder patzten beim fachgerechten Herstellen einer Rezeptur.

Insgesamt stellten die Tester sieben verschiedene Aufgaben: Bei dreien hätten die Pharma-Experten auf kritische Wechselwirkungen zwischen Arzneien hinweisen müssen. Drei weitere prüften die Beratung zur Auswahl rezeptfreier Medikamente. Und in einer dritten Aufgabe ging es um das Erkennen einer falsch dosierten Rezeptur zur Wundbehandlung.

Kein Hinweis auf Wechselwirkungen

Obwohl Apotheken heute über eine spezielle Software verfügen, die vor gefährlichen Wechselwirkungen warnt, erkannten nur neun Fachleute die Risiken einer bestimmten Medikation. Versandapotheken hatten hier leicht die Nase vorn - offenbar ziehen die Mitarbeiter öfter ihren Computer zu Rate.

Auch bei der Beratung zu rezeptfreien Mitteln gegen Brechdurchfall patzten vier örtliche Apotheken: sie verkauften ein fünffach zu hoch dosiertes Medikament.