'Manukura' geschlüpft - seltenes, weißes Kiwi-Küken erblickt Licht der Welt

Pukaha Mount Bruce-Zentrum engagiert sich für die Art der Kiwis, nun ist ein sehr seltenes Küken geschlüpft

Von Kathrin Müller
27. Mai 2011

In Neuseeland erblickte zum ersten Mal ein weißes Kiwi-Küken in Gefangenschaft das Licht der Welt. Die weiße Art der vom Aussterben bedrohten Laufvögel ist sehr selten, das Schlüpfen des Tieres somit etwas Besonderes. Das Zuchtzentrum in Neuseeland konnte ausschließen, dass es sich um einen Albino handeln könnte.

Der am 1. Mai geschlüpfte Vogel erhielt den Maori-Namen "Manukura", was so viel wie "von der Statur eines Häuptlings" bedeutet. Das Kiwi-Küken wird nun im Pukaha Mount Bruce-Zentrum aufgezogen und anschließend wieder in die Freiheit entlassen. Dort wird der sich der kleine Vogel dann eifrig vor Angreifern schützen müssen: Seine weiße Farbe ist auffällig und macht ihn dadurch gefährdeter.

Vogelaufzucht im Auftrag des Artenschutzes

Das etwa 130 Kilometer nördlich der neuseeländischen Hauptstadt Wellington gelegene Zentrum hat es sich seit 2003 zur Aufgabe gemacht, die vom Aussterben bedrohten Kiwis zu retten. Regelmäßig holen die Mitarbeiter dafür die Eier der in der Wildnis lebenden Laufvögel in das Zentrum.

Dort werden die Eier ausgebrütet und die Küken anschließend solange großgezogen, bis sie stark genug für ein selbstständiges Leben in der freien Natur sind. In der Regel sind die Küken dann vier bis sechs Monate alt und wiegen rund ein Kilogramm. Dann werden die Vögel wieder in ihrem natürlichen Lebensraum ausgesetzt.

In dieser Saison schlüpften im Pukaha Mount Bruce-Zentrum 14 Küken - eine stattliche Summe für die flugunfähigen Vögel: In den fünf Vorjahren waren es gerademal zehn Küken.

Kiwis hatten bis zur Ankunft der europäischen Siedler keine natürlichen Feinde, heute wird ihre Existenz vor allem durch Hunde und Hermeline bedroht. Schätzungen des Umweltamtes zufolge gibt es derzeit nur noch 70.000 Kiwis.