Marc Jacobs will seinem Chef gefallen

Von Katharina Cichosch
16. Januar 2013

Dass Marc Jacobs zu den sensibleren Kreativköpfen seiner Branche zählt, ist allgemein bekannt. Welche Unsicherheiten sein Job viele Jahre lang mit sich brachte, verriet der sympathische New Yorker jetzt auf der Fashion- und Beautykonferenz "WWD CEO Summit". Denn obwohl Jacobs bereits seit 1997 kreatives Aushängeschild des französischen Luxushauses "Louis Vuitton" ist, hat er noch immer großen Respekt vor seinem Chef Bernard Arnault.

Arnault ist der Mann, der über allen Luxuskonzernen seines Unternehmens steht: Neben Louis Vuitton zählt hierzu unter anderem auch der Nobel-Sekthersteller Moet Hennessy. Und als solcher offenbar einer, der nicht leicht zu beeindrucken ist: Die Schauen von Marc Jacobs tat er bisher zwar wohlwollend, aber ohne große Worte ab. Ein Horror für den Designer, der eigenen Bekundungen zu Folge stets gefallen will und Lob und Zuspruch sowohl von Kunden- wie auch von Chefseite braucht wie andere ihr tägliches Brot.

Seit Marc Jacobs 2012 eine Kollektion für "Louis Vuitton" vor einer gigantischen Eisenbahn präsentierte, ist sein Chef jedoch redseliger geworden: Er lobte den Modeschöpfer ganz offen für seine gelungene Präsentation - eine Wohltat, wie Jacobs auf dem Branchentreffen zugab. Viele Jahre lang habe er sich immerzu wie das "Schweinchen Babe" gefühlt, das von seinem Besitzer lediglich ein "Gut gemacht" mit auf den Weg bekomme.