Marode Schultoiletten fördern Krankheiten

Durch schülerfinanzierte Toiletten und abwechselnde Putzdienste will man dem Problem zu Leibe rücken

Von Alexander Kirschbaum
10. Januar 2013

Viele Schultoiletten wurden schon seit Jahrzehnten nicht mehr saniert und sehen dementsprechend aus.

sorgen bei Schülern für einen unangenehmen Toilettengang.

Die "Durchhaltetaktik" und ihre Folgen

Für manche Schüler sind die Zustände so unerträglich, dass sie sich einen Toilettenbesuch in der Schule ganz verkneifen und warten, bis sie wieder zu Hause sind. Doch diese Durchhaltetaktik kann zu ernsthaften Krankheiten, wie

führen. Immer häufiger behandeln Ärzte Jugendliche mit derartigen Symptomen.

Abhilfe durch schülerfinanzierte Toiletten?

Schulen kennen das Problem, sind aber häufig hilflos, da kein Geld zur Modernisierung der alten Sanitäranlagen zur Verfügung steht. Manche Schulen gehen daher eigene Wege, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Sprockhövel etwa bietet neben den normalen Toiletten noch hochwertige Klos an, in denen eine Servicekraft für Ordnung sorgt. Dort werden die Schüler allerdings mit zehn Cent zur Kasse gebeten.

Solch ein Konzept von Schülerfinanzierten Toiletten scheitert häufig am Widerstand der Eltern. Bleibt noch die Möglichkeit, dass sich die Schüler selber um die Sauberkeit ihrer Anlagen kümmern, wie an der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen. Dort gibt es in den Klassen einen wechselnden Putzdienst.