Martinsfeier in Kindergärten: Ehrbare Tradition oder Verstoß gegen religiöse Neutralität?

Von Marion Selzer
12. November 2012

Einige Revierkindergärten aus Nord-Rhein-Westfalen haben in den vergangenen Jahren die Martinsfeier abgeschafft. Sie werten die Veranstaltung als Verstoß gegen die religiöse Neutralität. Die Laternenumzüge wurden seither nur noch ohne das Singen der Sankt Martins Lieder abgehalten.

Diese Maßnahmen stießen aber auch auf Kritik. Einige Experten sehen darin den Verlust langgezeugter Traditionen und befürchten einen Zerfall von Bräuchen. Ein Aussterben dieser Heiligfeier braucht allerdings nicht befürchtet zu werden. Viele nicht-christliche Kindergärten und Schulen veranstalten das Fest weiterhin in gewohnter Weise und das mit der Unterstützung von Menschen mit anderen Religionen.

Ein Fest der Nächstenliebe braucht nicht den Bezug zu einer bestimmten Religion und sollte von allen Menschen gefeiert werden, so in NRW ansässige Türken und Araber.