Masernviren verbreiten sich über die Atemwege und können Tumore schrumpfen lassen
Michael Mühlebach abeitet beim Paul-Ehrlich-Institut in Langen. Er hat das Masernvirus genauer untersucht und eine Entdeckung gemacht, über die ein Institutssprecher am Mittwoch berichtete. Außerdem gibt es einen Artikel in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Nature" zu diesem Thema. Mühlebach konnte herausfinden, dass sich das Masernvirus von der Luftröhre aus verbreitet.
Masern sind ansteckend. Die Ansteckung erfolgt durch den typischen Masern-Husten des Patienten. Dadurch ließen sich die Viren zu anderen Menschen tragen. Dort gehen sie in die Lymphknoten und dann in bestimmte Organe, wo sie sich vermehren.
Mühlebach hat auch herausgefunden wie die Masernviren von den Organen wieder zurück in die Atemwege gelangen. Sie nutzen dazu eine sogenanntes Transmembranprotein namens Nectin4.
Masernviren können in Zukunft wahrscheinlich auch in der Krebstherapie eingesetzt werden. Sie vermehren sich unter anderem in Tumorzellen und lösen so deren Tod aus - dadurch schrumpft der Tumor.