Massenvergewaltiger im Zuge einer Amnestie freigelassen: Marokkos Bevölkerung regiert mit Protesten

Von Ingrid Neufeld
5. August 2013

In Marokko wurde ein Massenvergewaltiger, dem die Vergewaltigung von elf Kindern und Jugendlichen nachgewiesen werden konnte, zu einer Gefängnissstrafe von 30 Jahren verurteilt.

Doch dann kam der Mann in den Genuss einer Amnestie. Das löste in der Hauptstadt Rabat sofort heftige Unruhen aus. Nun schritt Marokkos König Mohammed VI. ein und hob die Amnestie wieder auf. Die Verbrechen des 64-jährigen Pädophilen wogen doch zu schwer und der Monarch veranlasste die weitere Untersuchung der Umstände dieser "bedauernswerten Freilassung".

Der Verbrecher kam zu Wochenanfang frei, weil wegen des 14. Thronjubiläums des Königs insgesamt 1044 Gefängnisinsassen begnadigt worden waren. Auch der spanische König Juan Carlos ist nun in die Kritik geraten. Denn er hatte sich für die Freilassung von Spaniern eingesetzt und diese als "Akt der Freundschaft" angesehen hatte, darunter war der Massenvergewaltiger Daniel Fino Galván.