McDonald's scheitert an Essgewohnheiten der Bolivianer

Von Dörte Rösler
17. Juni 2013

Es erinnert an die Eroberungen der Römer - überall konnten sie Fuß fassen, nur in einem kleinen Dorf in Gallien nicht. Aktuell richtet sich der Widerstand allerdings nicht gegen eine Streitmacht sondern gegen die Fastfood-Kette McDonald‘s. Und auch die ansonsten für ihren feinen Geschmack bekannten Franzosen sind nicht beteiligt: ausgerechnet die eingeborene Bevölkerung von Bolivien beendet den Vormarsch von Burger und Co.

Vor 14 Jahren begann der amerikanische Mutterkonzern seine Offensive in Bolivien, positive Zahlen konnte er jedoch nie erzielen. Im letzten Jahr mussten deshalb die letzten Filialen schließen. Während andere südamerikanische Länder durchaus gute Bilanzen liefern, verweigerten die Bolivianer das Konzept. Die Geschwindigkeit, mit der die Mitarbeiter das Essen zubereiteten, war ihnen suspekt.

Rund 60 Prozent der bolivianischen Bevölkerung ist indigenen Ursprungs und bereitet ihre Nahrung nach traditionellen Regeln. Technologisch veränderte Speisen und Zeitdruck passen nicht dazu.