Medizinforscher entdecken vier unterschiedliche Vorhof-Strukturen

Von Cornelia Scherpe
6. August 2012

Kein Mensch gleicht dem anderen, doch viele organische Grundstrukturen teilen wir uns. In einer Studie mit 932 Patienten haben US-Forscher nun vier Arten des Vorhofs beim Herzen festgelegt und diese Arten unterscheiden sich nicht nur im Aussehen. Offenbar haben sie eine direkten Einfluss darauf, wie groß die Gefahr für einen Schlaganfall ist.

Gerade im Vorhof des Herzen ist der häufigste Ursprung für einen Thrombus, sprich ein Gerinnsel. Häufig wird dieser durch ein Vorhofflimmern gebildet und kann dann durch den Körper wandern. Gelangt er zum Gehirn und setzt sich dort fest, kommt es zum Blutstau und so zum Schlaganfall.

Via bildgebender Verfahren ermittelten die Ärzte, dass es Vorhöfe gibt, die wie ein Kaktus aussehen, Vorhöfe die an Blumenkohl erinnern und einmal "Windsack"-förmige sowie "Chicken Wing"-förmige Vorhöfe.

Gerade wer zur letzten Kategorie gehört, darf sich über den schützenden Nebeneffekt freuen. Selbst wenn ein Vorhofflimmern besteht, sorgt der typische Knick in der Mitte dafür, dass einem Schlaganfall vorgebeugt wird.

Bei den untersuchten Probanden zeigten 48 Prozent die "Chicken Wing"-Form. Insgesamt hatten acht Prozent aller untersuchten Menschen einen Schlaganfall erlitten. Wer eine "Chicken Wing"-Form des Vorhofs hatte, gehörte jedoch sehr selten zu dieser Gruppe. Das Risiko war nur halb so groß.

Warum genau diese anatomische Form schützend wirkt, ist nicht ganz klar. Vermutlich sorgen aber die besonders glatten Konturen dafür, dass sich kaum etwas in den Blutgefäßen ablagert und so seltener ein Thrombus entsteht.