Medizinische Diagnosen nur mit Blick auf die Uhr: Tageszeit beeinflusst den Körper

Von Nicole Freialdenhoven
10. Juli 2014

Die innere Uhr des Menschen hat nicht nur Einfluss darauf, ob der Körper müde wird oder aufwacht, sondern auch in welchem Maße Medikamente wirken.

In einer Studie der University of Surrey stellten die Forscher fest, dass der Metabolismus des Körpers deutlich von der Uhrzeit beeinflusst wurde. Für die Studie hatten sich männliche Versuchsteilnehmer insgesamt 48 Stunden unter die Aufsicht der Wissenschaftler begeben: In den ersten 24 Stunden folgten sie dem normalen Schlaf-Wach-Rhythmus, in den zweiten 24 Stunden wurden sie dagegen auf Schlafentzug gesetzt.

Zusammenhang zwischen der Medikamenteneinnahme und dem Metabolismus

Die Forscher beobachteten in dieser Zeit den Stoffwechsel der Probanden genau und stellten dabei zahlreiche tageszeitabhängige Schwankungen fest. Auch der Schlafentzug spielte eine deutliche Rolle für den Metabolismus. Daraus lässt sich schließen, dass die Entnahme von Blutproben und ähnlichem, sowie die Verabreichung von Medikamenten je nach Tageszeit ganz unterschiedliche Wirkungen haben können.

Einfluss des Schlaf-Wach-Rhythmus auf verschiedene Krankheiten

Aus den Ergebnissen lassen sich auch neue Erkenntnisse darüber ableiten, wie der Schlaf-Wach-Rhythmus bestimmte Krankheiten wie Diabetes oder das metabolische Syndrom beeinflussen, von denen schon länger bekannt ist, dass sie durch Schlafmangel beeinflusst werden. Schlafentzug wird außerdem erfolgreich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt - auch hier spielen Metaboliten wie Serotonin und Taurin eine große Rolle.