Medizinischer Fortschritt in Australien gefeiert: Erstmals totes Herz verpflanzt

Bessere Transplantationsmöglichkeiten dank "Heart in a Box"

Von Nicole Freialdenhoven
28. Oktober 2014

Bislang war bei einer Herztransplantation Schnelligkeit gefordert um das noch schlagende Herz von einem hirntoten Patienten zum Empfänger zu bringen und erfolgreich einzupflanzen. Doch Chirurgen der St. Vincent Klinik im australischen Sydney gelang es nun zum ersten Mal Herzen zu verpflanzen, die eigentlich schon tot waren. Dadurch eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten für die Herztransplantation.

Die Revolution in der Herztransplantation

Die Australier entnahmen gerade verstorbenen Menschen das Herz, das vor maximal 20 Minuten aufgehört hatte zu schlagen und legten es in eine neu entwickelte Maschine in eine Speziallösung. Die Maschine brachte das Herz wieder zum Schlagen und hielt es am Leben, bis es dem Empfänger eingesetzt werden konnte.

Dank dieser "Heart in a Box" genannten Maschine können Spenderherzen auch über weit längere Strecken transportiert werden. In Australien habe der Transport nun beispielsweise fünf bis acht Stunden gedauert.

Die Forscher erwarten, dass sie mit Hilfe der neuen Maschine alleine in Australien bis zu 30 Prozent mehr Herztransplantationen durchführen können. Auch soll die Erfolgsquote steigen, weil es die Maschine ermöglicht, Spenderherzen zunächst noch einmal zu überprüfen, ehe sie eingepflanzt werden. Zwei der drei Testempfänger befinden sich bereits auf dem Weg der Besserung, ein Dritter liegt jedoch noch auf der Intensivstation.