Medizinisches Gutachten fordert Zulassung von ADHS-Medikamenten auch für Erwachsene

Von Frank Hertel
24. März 2011

Das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information weist in einem kürzlich erschienenen Gutachten auf einen gravierenden Missstand in Deutschland hin. Hierzulande bekämen nur Kinder und Jugendliche Medikamente gegen das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS).

Für Patienten ab dem 18. Lebensjahr seien die Medikamente nicht mehr zugelassen. Das sei ein Fehler, der teuer werden könne, sagten die Wissenschaftler, denn ADHS betreffe auch junge Erwachsene.

Sie hätten aufgrund ihrer Erkrankung ein weitaus höheres Verkehrsunfallrisiko, neigten stärker zu Depressionen und Suchterkrankungen und hätten es daher viel schwerer den Einstieg in das Berufsleben zu schaffen. Es sei daher geboten, diese Medikamente auch für die über 18-jährigen ADHS-Patienten zugänglich zu machen, außerdem müsste es in Deutschland mehr auf ADHS spezialisierte Mediziner geben als heute, weil die Krankheit sich immer mehr ausbreite.