Meeresbakterien im Kampf gegen das Öl im Golf von Mexiko effektiver als Chemikalien

Von Katharina Cichosch
15. April 2013

Vor ziemlich genau drei Jahren, genauer am 20. April 2010 explodierte die gigantische Ölbohrinsel "Deep Horizon" im Golf von Mexiko. Die puren Zahlen klangen schon damals erschreckend: Fast 800 Millionen Liter Öl traten aus, verseuchten die Wasserlandschaft und ließen Hunderttausende Tiere vom Fisch bis zum Pelikan zu Tode kommen. Die Spätfolgen dieser Katastrophe waren kaum absehbar.

Schon wenige Monate nach der Ölpest wurde der US-amerikanische Experte Terry Hazen nach seiner Prognose gefragt. Er zeigte sich zuversichtlich und erklärte, dass im Meer lebende Bakterien bereits einen beachtlichen Anteil des ausgetretenen Öls vernichtet hätten. Viele seiner Kollegen blieben skeptisch, die Regierung entschließ sich gegen das Vertrauen in den "Selbstheilungsmechanismus" des Ökosystems - und ließ hochpotentielle Chemikalien ins Meer kippen, die dem Öl den Garaus machen sollten.

Inzwischen sieht es so aus, als ob Hazen mit seiner Prognose Recht gehabt haben könnte. Die Chemikalie, Corexit genannt, hat zahlreiche Mikrolebewesen zerstört und der natürlichen Bekämpfung des Ölteppichs somit möglicherweise entgegengewirkt.

Terry Hazen wiederum bekräftigte seine ursprüngliche Meinung auf einer Expertenkonferenz in New Orleans. Viele scheinen sich ihm inzwischen anzuschließen. Bleibt zu hoffen, dass der Golf von Mexiko das Öl weiter tilgen kann - mit Hilfe natürlicher Bakterien und ohne zusätzlichen Einsatz von Chemikalien.