Mehr als eine lange Nase - Elefanten-Rüssel sind Multitalente

Von Christine Krusberski
23. Juli 2014

Hunde können gut riechen, doch Elefantennasen sind Ihnen um Längen voraus und verfügen über doppelt so viele Geruchsrezeptoren. Elefanten-Rüssel punkten als echte Multitalente. Ob Wasserpumpen, Greifen, Tasten, Trompeten oder für Frischluft in der Lunge sorgen - das riesige Greiforgan ist weit mehr als nur eine lange Nase. Jetzt zeigt eine Analyse, dass die Spezies Mensch nicht annähernd mithalten kann.

Spitzenplatz für den Geruchssinn

Afrikanische Elefanten schnuppern nicht nur besser als Hunde, sondern riechen sogar fünfmal so gut wie der Mensch. Ein Forscherteam aus Tokio führte kürzlich eine Studie durch, die offenbart, dass das Riechorgan von Dickhäutern ein echtes Hightech-Wunder ist.

Die Wissenschaftler hatten bei 13 Säugetieren die für die Geruchswahrnehmung zuständigen Gene untersucht. Nicht nur Elefanten waren Teilnehmer, sondern auch Affen, Mäuse, Hunde und Pferde. Die Forscher entdeckten bei afrikanischen Elefanten etwa 2000 Erbgutabschnitte für die Geruchsrezeptoren - bedeutend mehr als bei allen anderen tierischen Probanden.

Sensibles Riechorgan mit Waffenschein

Der Test weist darauf hin, dass ein Elefant besonders gut riechen und differenzieren kann. Menschliche Nasen schafften es nur auf die hinteren Plätze. Die Forscher räumten aber ein, dass allein die große Anzahl an Genabschnitten nicht die tatsächliche Riechleistung beweist.

Der Elefanten-Rüssel ist ein sensibles Riechorgan mit Waffenschein. Droht Gefahr, wird das markante Greiforgan zum gefährlichen Werkzeug. Rüssel eignen sich auch hervorragend zum Erkunden von Land und Leuten, denn feine Tasthaare und zwei Greiffinger an der Rüsselspitze ermöglichen eine hochsensible Sinneswahrnehmung.