Mehr als nur Ultraschallbilder: Eltern sollen ihr Ungeborenes mit der Virtual-Reality-Brille sehen

Die Darstellung des neuen Familienmitglieds mittels Virtual-Reality-Brille wird zum wichtigen Faktor der Diagnostik

Von Cornelia Scherpe
30. November 2016

Schwangere erfahren bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen nicht nur, wie es ihrem Kind geht, sondern können dank moderner Technik auch einen Blick auf den kleinen Menschen werfen. Ultraschallbilder erlauben mit fortschreitender Schwangerschaft gute Blicke auf Köpfchen, Ärmchen und Co. Doch künftig sollen die ersten Eindrücke vom neuen Familienmitglied noch viel intensiver werden. Forscher arbeiten an einer Darstellung mittels Virtual-Reality-Brille.

Für die realistische Abbildung genügt die Ultraschalluntersuchung nicht mehr. Die werdende Mutter muss ein MRT des Bauches anfertigen lassen und die vielen Einzelbilder werden an einen Rechner übertragen. Die installierte Software berechnet aus den Bildern ein 3D-Modell und sendet dieses an die Virtual-Reality-Brille.

Emotional und wissenschaftlich relevant

Für die Eltern wären die neuen Möglichkeiten der Virtual-Reality vor allem ein emotionaler Gewinn. Sie sehen ihr Kind vor der Entbindung und intensiveren so das Band zu ihrem Nachwuchs. Wer glaubt, die Neuentwicklung ist daher eher eine nette Spielerei für Eltern, irrt allerdings. Für Ärzte wäre die neue Virtual-Reality aus medizinischer Sicht ein wichtiger Schritt in der Diagnostik.

Während Eltern durch die Virtual-Reality-Brille vor allem den allgemeinen Körperbau und das Gesicht ihres Ungeborenen sehen möchten, können die Ärzte sich auch sämtliche Organe und die Beschaffenheit der Plazenta ansehen.

Verbesserte Begleitung werdender Eltern

Die hochauflösenden Bilder würden noch genauere Diagnosen erlauben. Die Bilder einer normalen Ultraschalluntersuchung sind deutlich ungenauer und können in manchen Fällen daher nur zu Vermutungen führen, die wiederum weitere Untersuchungen nach sich ziehen.

Diesen Zeitaufwand und Stress könnte man Mutter und Kind ersparen. Kommt es zu Diagnosen und müssen weitere Schritte erwogen werden, können die Ärzte anhand der 3D-Modelle außerdem viel verständlichere Erklärungen abgeben und die Eltern so besser begleiten.