Mehr Angst vor Salmonellen als vor Herzinfarkt als Folgen von Übergewicht bei Deutschen
Das individuelle Essverhalten spielt eine größere Rolle beim Krebsrisiko als Krankheitserreger
Deutsche Verbraucher überschätzen Risiken durch Umweltgifte und Tierseuchen im Essen, nehmen aber zugleich ihr eigenes Fehlverhalten bei der Ernährung nicht ernst genug. Das hat jetzt eine aktuelle Studie der GfK Marktforschung Nürnberg im Auftrag des Apothekenmagazins Apotheken Umschau ergeben.
Angst vor Krankheitserregern und krebsverursachenden Inhaltsstoffen
Danach fürchten knapp zwei Drittel der Männer und Frauen (60,9 Prozent) den Kauf verdorbener Speisen, die Mehrheit der Konsumenten hat Angst vor Krankheitserregern wie Salmonellen (56,6 Prozent) und vor krebsverursachenden Inhaltsstoffen wie Schimmelpilzgiften (54,3 Prozent). Doch nur knapp ein Drittel (32,2 Prozent) der Bundesbürger fürchtet im Gegensatz dazu, durch falsche Ernährung Krankheiten Vorschub zu leisten.
Eine gefährliche Fehleinschätzung, wie Wissenschaftler und Experten im Interview mit der "Apotheken Umschau" bestätigen. "Die Qualität unserer Lebensmittel ist im Allgemeinen gut", sagt Martin Müller vom Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure. Die viel größere Gefahr lauere dagegen im individuellen Essverhalten.
Überversorgung und Übergewicht erhöhen das Krebsrisiko
"Das Kardinalproblem, von dem sich alles andere ableitet, sind Überversorgung und Übergewicht", sagt auch der Ernährungswissenschaftler Klaus Eder von der Universität Halle. So ist wissenschaftlichen Studien zufolge das Krebsrisiko, das sich aus Übergewicht ergibt, deutlich höher als das durch Schadstoffe in der Nahrung.