Mehr Heuschrecken in Deutschland

Durch den warmen Sommer konnten selbst fast ausgestorbene Heuschreckenarten wieder zurückkehren

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
8. März 2010

Trotz Rekord-Winter fühlen sich Heuschrecken in Deutschland so wohl wie noch nie. Laut Experten haben sich sogar einige vom Aussterben stark bedrohten Insekten wieder erholen können. Der Biologe Carsten Renker freut sich: "Bei vielen Heuschreckenarten konnten wir in letzter Zeit Zuwächse feststellen.

Von Weinhähnchen und Eichenschrecken

Sogar Arten, die schon vom Aussterben bedroht waren, haben sich teilweise wieder massiv ausgebreitet." Dazu zählt zum Beispiel das "Weinhähnchen". Dabei handelt es sich nicht etwa um ein Geflügelgericht, sondern um eine fast augestorbene Heuschreckenart. Im Jahr 2009 habe der warme Sommer auch Heuschreckenarten vom Mittelmeer über die Alpen nach Deutschland gebracht.

"Die Eichenschrecke ist beispielsweise eine begeisterte Autofahrerin. Einige ihrer Art haben es als blinde Passagiere sogar schon von Italien bis nach Berlin geschafft," so Carsten Renker. In der Bundesrepublik leben inzwischen rund 85 verschiedene Heuschrecken-Arten. Mit einer biblischen Plage der grünen Insekten ist jedoch nicht zu rechnen.

Mehr Nützling als Schädling

Ihr Image als "Schädlinge" und Ungeziefer trügen die meisten Heuschrecken übrigens zu unrecht sagt Heuschrecken-Forscher Carstensen: "Die Eichenschrecke beispielsweise ernährt sich von Blattläusen. Viele andere Heuschrecken fressen schädliche Insekten weg und sind somit für Gartenbesitzer eher nützlich."