Mehr Lebensqualität dank multimodaler Schmerztherapie

Von Cornelia Scherpe
25. Oktober 2012

Nicht nur die technischen Möglichkeiten der Medizin schreiten immer weiter voran, auch die Betreuung an sich wird immer besser. Patienten werden heute nicht mehr nur nach festen Schemata behandelt. Vielmehr wird sich die einzigartige Situation jedes einzelnen angesehen und danach ein genauer Therapieplan erstellt. Auch in der Behandlung von Schmerzpatienten geht man auf diese Weise vor.

Das Konzept nennt sich multimodale Schmerztherapie und hilft durch Medikamente, Krafttraining und Koordinationsübungen. Der Patient wird als Ganzes angesehen und durch die Spezialbehandlung eine Steigerung der Lebensqualität erzielt. So gehören auch Massagen, Atemübungen und mentales Training zu den Therapieschritten.

Der nachhaltige Erfolg zeigt sich auch in Studien. In einer großen Untersuchung samt Kontrollgruppe nutzte eine Standardbehandlung deutlich weniger als die multimodale Schmerztherapie. Nach einer Beobachtungszeit von 24 Monaten ging es so vielen individuell behandelten Patienten besser, dass nur noch zehn Prozent als krank galten. In der Vergleichsgruppe waren es ganze 59 Prozent.

Der Erfolg der Therapie kommt auch genau richtig, denn immer mehr Menschen werden zu Schmerzpatienten. Bis zu 90 Prozent der Berufstätigen erkranken wenigstens einmal im Leben an anhaltenden Schmerzen. Meist sind Kopf oder Rücken betroffen. Bei 65 Prozent dieser Patienten kann der Arzt nicht schnell genug helfen und das Leiden wird chronisch. Hier kann die multimodale Schmerztherapie viel bewirken und die Zahlen in naher Zukunft vielleicht senken.