Mehr zum Lebensraum fleischfressender Pflanzen

Von Frank Sprengel
8. April 2013

Bis heute sind circa 18 Gattungen mit insgesamt 600 Arten von unterschiedlichen fleischfressenden Pflanzen bekannt. Die besagten Unterschiede zeigen sich dabei vor allem in der Art, wie die Pflanzen ihre Beute anlocken und letztendlich fangen.

Neben komplexen Schnappmechanismen oder Klebefallen setzen einige Pflanzen auf einfache Schläuche, Kelche und Kannen, die zumeist mit Verdauungssekreten gefüllt sind und aus denen es für die Beute kein Entrinnen gibt.

Eine bemerkenswerte Ausnahme sind die Sarracenia purpureas, deren Schläuche mit einfachem Regenwasser gefüllt sind. Die auffälligste Besonderheit der in Nordamerika heimischen Sarracenia purpurea beziehungsweise Roten Schlauchpflanze ist dabei, dass das Wasser voll von Leben ist. Bis zu 35 verschiedene Tiere und Mikroorganismen konnten Forscher aus den USA eigenen Angaben zufolge nachweisen. Nach Aussagen der Forscher seien diese auf Anhieb paradox anmutenden Ökosysteme für die darin lebenden Organismen von Nutzen, da sie dank der Pflanze mit Nahrung versorgt würden. Der Nutzen für die Rote Schlauchpflanze läge hingegen darin, dass die Organismen Stickstoff produzierten, der wiederum der Pflanze als Nahrung diene.

Anhand dieser kleinen Ökosysteme, die bei jeder Schlauchpflanze anders seien, hoffen die Forscher, Rückschlüsse auf große ökologische Systeme, wie etwa Ozeane oder Wälder, ziehen zu können.