Mehrfacher Parasitenbefall beim Menschen: Langwierige Behandlung notwendig

Von Nicole Freialdenhoven
18. März 2014

Rund 1400 unterschiedliche Parasiten können sich den menschlichen Körper als Wirt aussuchen und darin heimisch werden, darunter Bakterien, Viren, Würmer und Pilze, von denen viele jahrelang im Körper leben, ohne dass es der Betroffene überhaupt merkt.

Problematisch wird es jedoch, wenn einer der Parasiten eine Infektion auslöst, die eine medikamentöse Behandlung erforderlich macht. Denn ein Aspekt, der bislang in der Medizin wenig erkundet wurde, ist die Interaktion unterschiedlicher Parasiten im Körper.

Was sind mögliche Wechselbeziehungen?

So kann es vorkommen, dass ein Medikament zwar einen Parasiten im Körper erfolgreich abtötet, sich dafür ein anderer Erreger umso stärker vermehrt. Auch teilen sich manche Parasiten die gleiche Nahrungsquelle im Körper, zum Beispiel unterschiedliche Darmwürmer, während andere Erreger wie die Viren, die Hepatitis C verursachen oder HIV-Erreger im Körper miteinander agieren.

Ingesamt untersuchten die Wissenschaftler 305 Parasiten, 98 Komponenten des menschlichen Immunsystems, die gegen sie vorgehen und 124 Ressourcen im Körper, die sich die Parasiten zu Nutze machen können.

Dies ergab insgesamt 2900 Verbindungen, die die Parasiten teilweise zur gegenseitigen Beeinflussung nutzen. Die Forscher wollen dieses Netzwerk nun genauer erforschen um bei mehrfachem Parasitenbefall bessere personalisierte Therapien anbieten zu können.