Menschen lassen sich von Hefe-Aromen in Bier und Wein anlocken - wie die Fliegen

Menschliche Geruchs- und Geschmacksnerven reagieren auf Aroma-Stoffe von Hefen

Von Dörte Rösler
20. Oktober 2014

Ohne Hefe gäbe es weder Wein noch Bier. Die Mikroorganismen stehen seit Jahrhunderten im Dienst der Menschen, sie verwandeln Zucker in Kohlendioxid und Alkohol. Dieses Prinzip funktioniert bei der Gärung von Getränken ebenso wie beim Backen von Kuchen und Brot.

Hefen produzieren Aromastoffe

Wie Forscher jetzt herausfanden, haben Hefe aber noch eine weitere Funktion: sie produzieren Aromastoffe, die Insekten anlocken sollen. Auch der Mensch fliegt auf die Hefe-Aromen.

Die Beziehung von Fliegen und Hefen entspricht einer klassischen Symbiose. Die Insekten können sich sich von einzelnen Hefezellen ernähren, und im Gegenzug verbreiten sie mit ihren Füßen einige der Mikroben auf andere Lebensräume. Um möglichst viele Arten von Insekten anzulocken, entwickelten die Hefen verschiedene Aromen.

Ob auch der Mensch beim Bier- oder Weingenuss nur einem Fortpflanzungs-Lockstoff folgt, ist noch unklar. Die menschlichen Geruchs- und Geschmacksnerven scheinen aber auf ähnliche Reize zu reagieren wie bei Fliegen.