Menschen mit Mangelernährung kosten den Staat 9 Milliarden Euro

Jeder dritte Patient ist von Mangelernährung betroffen

Von Cornelia Scherpe
25. Juni 2010

Der Staat ist verschuldet, an allen Enden soll gespart werden und dann das: eine falsche Ernährung der Bundesbürger kostet die Staatskasse 9 Milliarden Euro, die an anderen Enden gebraucht werden.

Die Ergebnisse der DGEM

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) hat durch Experten Erhebungen durchführen lassen, in denen ermittelt wurde, dass etwa jeder dritte Patient in deutschen Krankenhäusern ganz konkret von einer Mangelernährung betroffen ist. Die meisten der Patienten seien aufgrund hohen Alters oder einer bestehenden Krebserkrankung in Behandlung. Durch die Mangelernährung verlängere sich oft der stationäre Aufenthalt, denn die Therapie dauert bedeutend länger. Das erhöht die Kosten für den Staat.

Die Kosten steigen stetig an

Die DGEM schlüsselt die Kosten wie folgt auf: 5 Milliarden muss der Staat mehr hinlegen, wenn es um die Behandlung Betroffener im Krankenhaus geht, 2,6 Milliarden kostet es ihn bei ambulanter Betreuungen und 1,3 Milliarden verliert er an Pflegedienste. Und die Tendenz ist steigend, denn die ungesunde Vorliebe für eine Mangelernährung soll in den nächsten Jahren weiter zunehmen. 2020 soll die falsche Ernährung der Menschen den Staat dann ganze 11 Milliarden kosten.