Menschen mit Migräne bekommen häufiger einen Kater

Migränepatienten könnten möglicherweise sensibler auf die Folgen übermäßigen Alkohokonsums reagieren

Von Laura Busch
28. Oktober 2009

Lange Zeit war der Zusammenhang nur aus Erfahrungsberichten von Betroffenen bekannt, aber jetzt ist Wissenschaftlern womöglich der Beweis gelungen: Menschen mit Migräne haben nach dem Genuss von Alkohol häufiger einen Kater als Menschen ohne die Erkrankung.

Die Forscher der Thomas Jefferson University in Philadelphia haben über mehrere Wochen hinweg Versuche mit Ratten gemacht. Dazu wurde die Hirnhaut der Nager wiederholt mit einer entzündungsförderlichen Lösung gereizt. Die Tiere zeigten nach einiger Zeit typische Migränesymptome wie beispielsweise Berührungsempfindlichkeit.

Zu einem späteren Zeitpunkt verabreichten die Wissenschaftler den Ratten mit künstlichem Kopfschmerz Alkohol. Die Menge entsprach etwa der von zwei Schnäpsen bei Menschen. Einer Gruppe mit Vergleichstieren, deren Hirnhaut nicht gereizt worden war, wurde die gleiche Menge gegeben.

Zunächst waren die Ratten mit Migräne aufgrund der betäubenden Wirkung des Alkohols unempfindlicher gegenüber Berührungen als die Vergleichsgruppe. Dies schlug nach einigen Stunden in das Gegenteil um. Inwieweit dieser Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist noch unklar. Das Team will nun weitere Studien durchführen.