Sex kann bei Migräne und Clusterkopfschmerzen helfen

Von Ingrid Neufeld
15. März 2013

Neurologen befragten Patienten der neurologischen Universitätsklinik in Münster zu ihren Clusterkopfschmerzen und ihrer Migräne. Dabei stellte sich heraus, dass sexuell aktive Menschen eine Verbesserung hinsichtlich ihrer Kopfschmerzen empfanden.

Jeder dritte Migränepatient hatte trotz Kopfschmerzen Sex. 60 Prozent davon verspürten eine Verbesserung, 33 Prozent eine Verschlechterung. Als Gründe für eine Verbesserung werden die Ablenkung und die Endorphinen-Ausschüttung vermutet. Selbst Masturbation kann helfen.

Genauso wie bei Migränepatienten hatte auch bei den Clusterkopfschmerz-Patienten ein Drittel Sex trotz Kopfschmerzen. Allerdings empfanden nur 37 Prozent eine Verbesserung. Jeder Zweite klagte sogar über stärkere Kopfschmerzen. Als Grund wird der intensivere Kopfschmerz vermutet, aber auch die Länge der Migräneattacken, die eine Wahrscheinlichkeit für den günstigsten Zeitpunkt erhöht.

Unter den Patienten, die von Verbesserungen profitierten, lag der Männeranteil höher als der Anteil an Frauen. Die Fragebögen wurden jedoch nicht alle beantwortet. Es antworteten 38 Prozent der Migränepatienten und 48 Prozent der Clusterkopfschmerzpatienten. Die Wissenschaftler hegen allerdings Zweifel an der Aussagekraft der Antworten.