Migräne und Depression: Junge Patienten sind öfter depressiv

Von Cornelia Scherpe
25. Oktober 2013

Menschen mit Migräne müssen sich regelmäßig mit den starken Kopfschmerzen und all ihren Begleiterscheinungen herumplagen. In Deutschland ist einer von zehn Menschen betroffen und muss je nach Stärke der Krankheit auch mit einem Verlust der Lebensqualität zurecht kommen.

Nicht selten manifestiert sich daher bei Migränepatienten mit den Jahren sogar eine Depression. Diese seelische Störung muss aber nicht einmal unbedingt nur eine Folge der Migräne sein, denn die Forschung hat bereits erste Anzeichen für einen genetischen Zusammenhang der beiden Krankheiten aufdecken können. Auch eine aktuelle Studie beschäftigte sich mit dem Zusammenspiel der beiden Leiden, wenn auch nicht auf genetischer sondern nur auf sozialer Ebene.

Das Risiko für eine Depression oder Suizidgedanken war stark erhöht

Dafür wurden die Daten von 67.000 Menschen ausgewertet. 6.000 Probanden litten an Migräne, die übrigen dienten als gesunde Kontrollgruppe. Zudem konnte man in beiden Gruppen jeweils Untergruppen bilden und die Teilnehmer nach dem Alter einordnen. Nun wurde in Erfahrung gebracht, welche Personen an einer diagnostizierten Depression litten. Dabei zeigte sich, dass das Risiko auf eine Depression um den Faktor zwei erhöht ist, wenn der betreffende Mensch bereits an Migräne leidet.

Der Zusammenhang beider Krankheiten war aber vor allen Dingen in der jüngeren Teilgruppe bis 30 Jahren auffällig. Diese Frauen und Männer hatten für sich genommen direkt ein 6-fach erhöhtes Risiko. Man forschte auch nach, wie stark Selbstmordgedanken bei den jüngeren und älteren Teilnehmern ausgeprägt waren. Erneut viel die jüngere Gruppe auf. Im Vergleich zu den Menschen ab 65 Jahren gab es bei jenen bis 30 Jahren 4-fach so oft Suizidgedanken.

Weshalb dies so ist, kann die Studie nicht klar sagen. Man geht jedoch davon aus, dass ältere Menschen einfach ruhiger geworden sind und ihre eigene Lage besser verarbeiten können.