Menschen mit Tremor könnten von einem neuen Wirkstoff profitieren
Wer an einem Tremor leidet, bei dem kommt es immer wieder zu unwillkürlichen Zuckungen in den Muskeln. Das Zittern ist dabei rhythmisch und kann je nach Krankheitsverlauf unterschiedlich stark auffallen und den Alltag beeinflussen. Bisher kann man den Patienten wenig helfen, doch nun wurde zum ersten Mal ein neuer Wirkstoff direkt am Menschen getestet.
Bei Oktansäure handelt es sich um eine Substanz, die in ihrem Aufbau her stark dem Alkohol ähnelt. In Wien verabreichte man diese an 19 Freiwillige, die am Essentiellen Tremor, kurz ET, litten. Hier sind vor allen Dingen die Hände vom Zittern betroffen, was das Schreiben beinahe unmöglich macht und immer wieder dazu führt, dass Gegenstände nicht richtig gegriffen werden können.
In älteren Studien hatte sich gezeigt, dass Alkohol zu einem Rückgang der Beschwerden führt. In 74 Prozent der Fälle war der Erfolg deutlich sichtbar. Allerdings war es kaum zu vertreten, die Patienten regelmäßig zum Verzehr von Alkohol anzuhalten.
Oktansäure könnte nun die gesuchte Alternative werden, denn die Wirkung setzt wie beim Alkohol ein, lässt die Patienten aber nicht betrunken werden. In der Wiener Studie war die Wirkung im Vergleich zu einer Placebogruppe deutlich messbar. Vier Milligramm Oktansäure pro einem Kilo Körpergewicht reichten, um das Zittern zu kontrollieren.
Man geht davon aus, dass rund drei Prozent der Menschheit irgendwann einen Tremor entwickeln. Das Risikoalter beginnt ab circa 50 Jahren und gut zwei Drittel der Patienten sind mit der Zeit so stark vom Zittern beeinflusst, dass ihr alltägliches Leben darunter leidet. Allein in den USA sind derzeit circa zehn Millionen Patienten erfasst.
Quelle
- http://derstandard.at/1361240814876/Alkohol-aehnliche-Substanz-gegen-essentiellen-Tremor Abgerufen am 28. Februar 2013