Metabolisches Syndrom steigert Risiko einer Prostata-Erkrankung

Prostatavergrößerung als häufige Folge von beginnender Diabetes

Von Nicole Freialdenhoven
12. Januar 2015

Männliche Patienten, die unter dem sogenannten metabolischen Syndrom leiden, haben ein erhöhtes Risiko, eine Prostatavergrößerung zu entwickeln. Dies stellen französische Forscher am Hôspital de la Pitiè-Salpêtrière in Paris fest, die dazu die Daten von 4666 Männern im Alter zwischen 55 und 100 Jahren untersuchten.

Gut die Hälfte (51,5%) von ihnen litt an einem metabolischen Syndrom. Unter diesem Begriff wurden folgende Erkrankungen zusammengefasst:

Zusammenhang noch immer nicht vollständig geklärt

Bei insgesamt 47,5 Prozent wurden zudem krankhafte Symptome des unteren Harntraktes (LUTS - Lower Urinary Tract Symptoms) festgestellt. Meist handelte sich dabei um Störungen bei der Blasenentleerung. Die Auswertung ergab, dass das Vorhandensein eines metabolischen Syndroms die Gefahr, zusätzlich LUTS zu entwickeln, um 90 Prozent steigerte.

Von den Männern, die beim LUTS die höchsten Werte bei krankhaften Prostatasymptomen zeigten, hatten 65,4 Prozent ein metabolisches Syndrom. Bei der Gruppe mit den niedrigsten Werten waren es nur 45,1 Prozent.

Zwar sind die genauen Zusammenhänge noch nicht bekannt, doch die Forscher vermuten, dass zum Beispiel die Insulinresistenz die Konzentration des Wachstumsfaktors IGF-1 erhöht, die dann wiederum zu Adipositas führen kann. Dadurch steigt das Östradiol, das zu den weiblichen Sexualhormonen gehört und lässt das Testosteron-Östradiol-Verhältnis sinken. Am Ende dieser Kettenreaktion lösen dann Östradiol und IGF-1 eine Vergrößerung der Prostata aus.