Neue Therapie bei vergrößerter Prostata im Alter

Von Cornelia Scherpe
5. April 2012

Bei vielen Männern vergrößert sich im Alter die Prostata. Diese Veränderung der kleinen Drüse kann so weit gehen, dass das Wasserlassen schmerzhaft wird. Der Grund: die Drüse liegt nahe bei der Harnröhre und kann bei Vergrößerung diese sehr stark einengen. Die Veränderung der Prostata an sich ist harmlos, doch das eingeschränkte Urinieren kann zu Folgeerkrankungen führen. Oft kommt es zu Infektionen und zu ernsten Schäden an den Nieren.

Ein Forscherteam hat sich jüngst wieder mit der Problematik beschäftigt und präsentieren nun eine neue Therapie. Diese basiert im Wesentlichen auf der Physik und kommt dabei ganz ohne die Einnahme von Medikamenten aus. Die Forscher wollen nicht auf den Hormonhaushalt einwirken, sondern benutzen Gesetze der Mechanik. In einem chirurgischen Eingriff soll ein Katheter bestimmte Gefäße in Hodennähe veröden. Das verändert den Blutfluss und wirkt dabei auf die Prostata. Es wird überschüssiger Blutdruck weggenommen, sodass es keinen Stau mehr geben kann, der zur Prostatavergrößerung führt.

Der Eingriff ist vergleichsweise harmlos und erfolgt unter örtlicher Betäubung. In ersten Studien, reagierten die Patienten äußerst positiv auf das Verfahren. Bei 85 Prozent trat eine Besserung ein. Die Patienten konnten wieder normal Wasserlassen und fühlten sich subjektiv vitaler.

Allerdings stehen Kritiker dem neuen Verfahren noch misstrauisch gegenüber und wollen weitere Studien durchführen.