Metall-auf-Metall-Prothesen erhöhen das Krebsrisiko nicht

Von Cornelia Scherpe
11. April 2012

Bereits seit einiger Zeit üben viele Ärzte und Wissenschaftler Kritik an den Metall-auf-Metall-­Prothesen. In Studien hatte sich gezeigt, dass es beim Bewegen der entsprechenden Prothesen schnell zu einem Abrieb kommen kann. Kleine Metallteile können dann in die Blutbahn gelangen und sich überall im Körper absetzen. In den Studien konnte man sie in den verschiedensten Organen nachweisen. Sowohl in den Nieren, als auch in der Leber, der Blase und im Knochenmark fand man Abriebe. Doch zumindest das Risiko auf eine Krebserkrankung steigt durch die Metall-auf-Metall-­Prothesen nicht an.

Dies konnte eine aktuelle Studie nun belegen. Zwar kann Kobald und Chrom durch Lockerungen in den Körper gelangen, doch eine krebserregende Wirkung hat dies nicht. Für diese Erkenntnis wurden 40.576 Akten von betroffenen Patienten gesichtet. Damit man eine Vergleichsgruppe hatte, nahm man ebenfalls die Daten von 248.995 Menschen hinzu, die Implantate anderer Art trugen. Man fand dabei nicht den geringsten Hinweis auf eine Krebserkrankung. Im Schnitt erkrankt ein Mann im Alter von 60 Jahren innerhalb der nächsten fünf Jahre mit einer Wahrscheinlichkeit von 6,2 Prozent an einem Krebsleiden, wenn er eine Metall-auf-Metall-­Prothesen hat. Diese Zahl liegt sogar noch etwas unter der Wahrscheinlichkeit der zweiten Gruppe. Bei Frauen ab 60 Jahren liegt das Risiko nur bei vier Prozent.