Methadonprogramm: Drogenspuren bei Kindern von süchtigen Eltern

Drogenpolitik zu überdenken? Trotz Subtitutionstherapie weiterhin Drogenkonsum

Von Jutta Baur
21. März 2011

Einen empfindlichen Rückschlag bei der Methadontherapie haben die Bremer Sozial- und Gesundheitsressorts erlitten. Wie Petra Kodré, Sprecherin im Bereich Soziales beim Bremer Senat, bekannt gab, wurde bei Kindern von Eltern, die am Methadonprogramm teilnehmen, gesetzwidrige Drogenspuren gefunden.

Erschreckende Ergebnisse

Untersucht wurden die Haare von 15 Kindern. Bei 14 davon wurden Kokain, Heroin oder Sedativa festgestellt. Die erschreckende Zahl führte dazu, dass nun weitere Tests stattfinden. Nun werden zusätzlich 30 Kinder im Alter von ein bis drei Jahren überprüft.

Gerade Kinder in diesem Alter laufen Gefahr von gestressten Eltern mit Drogen sediert zu werden. Die Auswertungen werden einige Zeit in Anspruch nehmen, da zwei getrennte Labors die Tests untersuchen, um genaue Ergebnisse zu erhalten.

Sollten sich auch hier die befürchteten Befunde bestätigen, müsse die gesamte Drogenpolitik neu überdacht werden, erklärte Petra Kodré. Da sich die Eltern bei der Teilnahme an einem Methadonprogramm zur absoluten Drogenfreiheit verpflichtet hätten, muss unbedingt sicher gestellt werden, dass sich alle auch wirklich daran halten. Die 90 Kinder, deren Eltern mit der Ersatzdroge versorgt werden, sollen nun noch viel engmaschiger von Sozialarbeitern betreut werden.