Methylquecksilber - Wie ein Industriegift die Tierwelt verändert

Methylquecksilber behindert Fortpflanzung bei Tieren

Von Laura Busch
2. Dezember 2010

Methylquecksilber ist ein Umweltgift, das bei der Verwendung von Chemikalien in der Industrie als Rückstand entsteht. Noch immer gelangt von dieser Form des Quecksilbers viel in Flüsse und so in die Weltmeere.

Problematisch ist dabei die hohe Löslichkeit in Fett, die dazu führt, dass das Gift sich im Körper von Wasserlebewesen und auch Vögeln anreichert.

Auswirkungen der Vergiftung

Wissenschaftler an der Universität von Florida in Gainesville haben nun einen mehrjährigen Versuch abgeschlossen, bei dem sie wilde Weißibisse einfingen und diese in vier Versuchsgruppen einteilte.

Drei Gruppen erhielten Futter, das mit Methylquecksilber angereichert war. Die Dosis entsprach in etwa dem, was solche Vögel durchschnittlich auch in freier Wildbahn aufnehmen. Die Kontrollgruppe erhielt reines Futter.

Es zeigte sich, dass die durch das Methylquecksilber belasteten Vögel deutlich mehr Männerpaarungen eingingen und weniger Eier legten. Dies kam nicht nur durch die Homosexualität zustande, sondern auch heterosexuelle Vögel bekamen weniger Nachwuchs.

Der Bruterfolg der gesamten Art sei höchstwahrscheinlich durch das Gift gefährdet, erklärte die Forschergruppe. Dadurch, dass das Gift am Beginn der Nahrungskette "einsteigt" schadet es allen weiter folgenden Arten, inklusive dem Menschen, der sich von den Tieren ernährt.