Mikrobrauereien setzen auf ungewöhnliche Biersorten

Fernab des Massengeschmacks legen die "Microbreweries" Wert auf Individualität

Von Ingo Krüger
6. Februar 2015

Mikrobrauereien erfreuen sich besonders in den USA und zunehmend auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Sie haben sich teilweise in den Hinterzimmern von Kneipen etabliert und richten sich nicht nach dem Massengeschmack. In den "Microbreweries" entstehen Bierspezialitäten mit dem gewissen Etwas.

Während in Deutschland der Ausschank in der Regel innerhalb der eigenen Gaststätte erfolgt, existieren in den Vereinigten Staaten schon Mikrobrauereien, die ihren Gerstensaft nicht nur landesweit über Supermärkte vertreiben, sondern sogar über Landesgrenzen hinaus.

Erneuerte Tradition

In Deutschland liegt der Marktanteil der Bierspezialitäten bei etwa fünf Prozent. Experten erwarten jedoch, dass das Potential bei rund 20 Prozent liegt. Nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) gibt es insgesamt rund 1350 registrierte Braustätten, davon stellen 860 weniger als 3000 Hektoliter im Jahr her.

Traditionelle Biersorten sind so zu neuem Leben erwacht, darunter

  • das Schwarzbier in Sachsen und Thüringen,
  • die Leipziger Gose,
  • der Schwarze Abt der Klosterbrauerei Neuzelle oder
  • das Lausitzer Porter.

Individualität trotz Reinheitsgebots

Der Phantasie der Mikrobrauer wird nur durch das deutsche Reinheitsgebot Grenzen gesetzt. Doch

  1. bei der Wahl des Hopfens
  2. der genauen Abstimmung der Zutaten
  3. dem Ablauf des Brauprozesses und
  4. der Temperierung des fertigen Produkts

lässt sich der Geschmack des Gerstensaftes variieren. Große Brauereien setzen vor allem auf den Wiedererkennungswert ihrer Marken, Mikrobrauereien setzen dagegen mehr auf ihre Kreativität.