Mikrozensus zeigt Trend zu Single-Haushalten, Familien werden seltener

Von Dörte Rösler
12. Juli 2013

Der aktuelle Mikrozensus zeigt, wie die Deutschen leben: meist allein. In Großstädten wie Hamburg und Berlin ist nur jede fünfte Wohnung von mehr als zwei Personen bewohnt. Im Bundesdurchschnitt liegt der Anteil der Single-Haushalte bei 41 Prozent. Der Rückgang der Großfamilien betrifft die ganze Republik, besonders gravierend sinken die Zahlen jedoch im Osten.

Welche Ursachen die Vereinzelung der Deutschen hat, ist umstritten. Der Mikrozensus liefert nur die jährlichen Daten, die dann von Politikern, Soziologen und Psychologen gedeutet werden. Ein Faktor ist der zunehmende Verzicht auf Kinder. Experten sehen hier die Angst vor Arbeitslosigkeit als wesentlichen Motor, gepaart mit dem Wunsch, mehr Geld und Zeit für die eigene Selbstverwirklichung zu haben.

Statistiker verweisen allerdings darauf, dass die Entscheidung zum Single-Dasein nicht immer freiwillig erfolgt. Ein Großteil der Ein-Personen-Haushalte besteht aus Senioren, Alleinerziehenden, Berufspendlern oder Personen, deren Lebenspartner verstorben ist.