Möbelindustrie entdeckt den Mann als Kunden

Wohnungseinrichtungen: Männer achten auf Statussymbole, Frauen auf Accessoires

Von Frank Hertel
17. Februar 2011

Ursula Geissmann ist Sprecherin der Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM). Sie sieht den neuen Trend des "Homings" auch allmählich bei Männern wirksam werden. Ihr Verband hat eine Studie durchgeführt, die ergab, dass sieben von zehn Männern mittlerweile auch am Wohnen und Einrichten interessiert seien. Allerdings kaufen nur 15 Prozent der Männer auch wirklich selbstständig Möbel ein.

Der männliche Einrichtungsstil

Hier ergibt sich laut Geissmann ein großes Potential, das werbetechnisch ausgenutzt werden kann. Ein echter Männer-Experte ist der Playboy-Redakteur Rudi Raschke. Er weiß, worauf Männer beim Wohnen achten. Seiner Ansicht nach ist das Fußballposter nur noch selten zu finden. Männer achten auf Funktionalität, Design und angesehene Marken.

Sie richten ihre Wohnungen zwar tendenziell minimalistisch ein, aber das wenige, das sie haben, ist dafür um so teurer und prätentiöser. Männer achten laut Raschke nicht auf atmosphärische Accessoires wie Kerzen, Bilder und Pflanzen, dafür aber auf Bücher, Flachbildfernseher, DVD- und Schallplattensammlungen, die sie wie Statussymbole benutzen.

Frauen liegen immer noch vorn

Deswegen spielen auch teure Möbelmarken in Männerwohnungen eine immer größere Rolle. Die schweizer Interior Designerin Sue Rohrer bestätigt Raschkes Aussagen, gibt aber zu bedenken, dass sie als weltweit führende Einrichtungsberaterin, heute immer noch hauptsächlich weibliche Kundschaft bedient.