Millionen-Renten für Manager belasten Konzerne - und verärgern Gewerkschaften

Von Dörte Rösler
29. September 2014

Einen sorgenfreien Ruhestand wünscht sich jeder. Wer eine zusätzliche Betriebsrente erwarten kann, ist finanziell meist gut aufgestellt.

Wie hoch die Einkünfte im Alter steigen können, zeigt eine Studie der Hand-Böckler-Stiftung: Für die Renten ihrer Top-Manager haben die deutschen Dax- und MDax-Unternehmen 4,8 Milliarden Euro zurückgelegt. Ein Kostenfaktor, der die Konzerne zunehmend belastet - und Gewerkschafter ärgert.

VW-Chef Martin Winterkorn liegt mit einer Rente von 22,1 Millionen Euro im Mittelfeld der Topmanager. Daimler spart für den künftigen Ruheständler Dieter Zetsche 29,9 Millionen Euro an. Insgesamt muss der Autobauer für ehemalige Vorstände 287 Millionen vorhalten.

Das Ziel der Betriebsrente

Spitzenverdiener unter den deutschen Rentnern ist allerdings ein eher Unbekannter: Hartmut Retzlaff, langjähriger Chef vom Pharmakonzern Stada, kann im Ruhestand über 35 Millionen Euro verfügen. Die Studienautoren sehen die millionenschweren Betriebsrenten allerdings kritisch. Eine Betriebsrente in diesen Dimensionen habe ihren eigentlichen Sinn verloren.

Der ursprüngliche Gedanke der Altersversorgung habe darin gelegen, den Managern einen angemessenen Lebensstandard zu garantieren. Wenn die Ansprüche der Vorstände 250-fach so hoch sind wie die Betriebsrenten von Angestellten, sei das Ziel verfehlt.