Milzbrand-Gefahr: Behörden warnen vor Würstchen und Corned Beef

Übertragung der Milzbranderreger auf den Menschen durch Fleischverzehr möglich

Von Dörte Rösler
20. Oktober 2014

Wurst und Corned Beef aus Bremen und Augsburg könnten mit Milzbrand verseucht sein. Wie die Behörden mitteilen ist im September das Fleisch von zwei infizierten Rindern aus Polen in den Verkauf gelangt.

Aus Sicherheitsgründen sollten Verbraucher deshalb Rinderwürste aus Augsburg sowie "Könecke Deutsches Corned Beef" und "Redlefsen Deutsches Corned Beef" nicht verzehren. Die Supermärkte nehmen die Produkte zurück und erstatten den Kaufpreis - auch ohne Kassenbeleg.

Milzbrand im Tierreich weit verbreitet

Das niedersächsische Verbraucherministerium schätzt die Gefahr für Kunden gering ein. Bisher sind auch keine Proben positiv getestet.

Die Milzbranderreger sind sporenbildende Bakterien, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Milzbrand (Anthrax) ist im Tierreich weit verbreitet, in Industrienationen tritt die Erkrankung aber nur noch selten auf.

Hautmilzbrand

Meist zeigt sie sich als Hautmilzbrand, der sich relativ gut behandeln lässt. Der letzte Fall in Deutschland liegt 20 Jahre zurück. Nach dem Verzehr von rohem Fleisch kann auch Darmmilzbrand auftreten.

Lungenmilzbrand

Lungenmilzbrand wird durch die Inhalation von Sporen ausgelöst. Nach einem zunächst harmlosen Atemwegsinfekt entwickelt sich eine schwere Lungenentzündung, die unbehandelt zum Tode führt. Die freigesetzten Bakterientoxine verursachen häufig ein Kreislaufversagen.