Minoer waren europäischen und nicht ägyptischen Ursprungs

Von Petra Schlagenhauf
27. Mai 2013

Sir Arthur John Evans war sich einst sicher, dass das Seevolk der Minoer, deren Paläste auf Kreta er als erster Archäologe ausgegraben hatte, Ägypter sein mussten. Da diese große Ähnlichkeiten mit den Bauwerken der Pharaonen aufwiesen. Wie nun jedoch eine neue Studie beweist, kamen die Minoer nicht etwa aus Ägypten, sondern aus Europa.

Ein Forscherteam der University of Washington verglich die mitochondriale DNA etwa 4.000 Jahre alter Minoer auf dem Lassithi Plateau mit der zeitgleicher Europäer sowie der DNA von Europäern heutiger Zeit und fand heraus, dass die DNA der Minoer sehr ähnlich der DNA der Europäer war, sowohl der aus der Bronzezeit als auch denen der heutigen Zeit. Keine Ähnlichkeit gab es jedoch mit der DNA der Ägypter, was belegen dürfte, dass die Minoer anatolische Bauern als Vorfahren haben dürften, welche vor etwa 9.000 Jahren in Europa ansiedelten.

Sir Arthur Evas Vermutung, die Minoer könnten ägyptischen Ursprungs sein, war jedoch nicht unbegründet. Da die Minoer ein berüchtigtes Seevolk waren, dürften diese wohl auch recht oft an ägyptischen Häfen angelegt haben, wodurch ein reger Austausch möglich gewesen ist.