Missbrauch von Ritalin und anderen Stimulanzien beginnt schon in der Schule

In den Teenager-Jahren beginnen junge Menschen häufig mit dem Missbrauch von Substanzen zur Leistungssteigerung

Von Dörte Rösler
2. Juli 2015

ADHS-Medikamente und stimulierende Substanzen wie Amphetamine sind verschreibungspflichtig. Aber schon Teenager missbrauchen die Mittel, um high zu werden oder ihre geistige Leistungsfähigkeit zu optimieren. Das Spitzenalter für den Beginn des Drogen-Missbrauchs liegt zwischen 16 und 19 Jahren. Wie eine amerikanische Studie mit mehr als 240.000 jungen Menschen zeigt, greifen Frauen doppelt so häufig zu rezeptflichtigen Aufputschmitteln wie Männer.

Der Einstieg von Teenagern

Insgesamt ist die Rate der jugendlichen Medikamenten-Nutzer gering. Bei den 16- bis 19-Jährigen beginnt nur jeder Hundertste mit der Einnahme von Stimulanzien, für die er keine ärztliche Verordnung hat. Die Folgen des Missbrauchs können jedoch gravierend sein: neben spontanen Effekten wie Halluzinationen und Kreislauf-Problemen sind die Medikamente oft der Einstieg in eine Drogen-Abhängigkeit.

Für die Analyse haben die Forscher Daten von Teenagern und Jugendlichen zwischen 12 und 21 Jahren erhoben. Die nationalen Erhebungen erstreckten sich von 2004 bis 2012. Als besonders riskant stellten sich dabei die späten Teenager-Jahre dar: in keiner Lebensphase beginnen junge Menschen häufiger mit dem Missbrauch. 14-Jährige nutzen demzufolge ebenso oft Stimulanzien wie 20-Jährige.

Aufputschmittel in Schulen und Universitäten

Verschreibungspflichtige Mittel wie ADHS-Medikamente oder das bei männlichen Heranwachsenden beliebte Amphetamin Adderral werden von 2,42 Prozent der Schüler zumindest einmal probiert. Bei den Studenten gaben 2,93 Prozent der Befragten an, schon einmal Aufputschmittel genommen zu haben, um ihre kognitiven Leistungen zu verbessern. In Deutschland ergab eine Umfrage aus dem Jahr 2011 deutlich niedrigere Werte von

  • 0,78 Prozent und
  • 1,55 Prozent.