Mit Arsen Leben retten: Das bekannte Gift wirkt bei manchen Krebspatienten lebensrettend

Von Cornelia Scherpe
18. Juli 2013

Das Wort "Arsen" haben viele Menschen schon einmal gehört und mussten dafür nicht Medizin studieren. Arsen ist eines der berühmtesten Gifte und wird gern in Filmen und Romanen als Mordinstrument eingesetzt. Viele wissen jedoch nicht, dass Arsentrioxid (so der komplette Name) auch zur Heilung von Menschen benutzt werden kann. Eine Studie hat nun gezeigt, dass Krebspatienten dank Arsen länger leben.

Eingesetzt wurde das Mordgift bei Patienten mit Promyelozytenleukämie. Bei dieser Form der Leukämie verblutet der Patient innerlich und das innerhalb kürzester Zeit. Bereits wenige Wochen nach der Diagnose kann der Tod eintreten, weshalb eine Chemotherapie so schnell wie möglich begonnen wird.

Eingesetzt werden dabei die sogenannten Zytostatika. Diese können die Zellen abtöten, die den Blutkrebs auslösen. Dieses Verfahren aus den 1970er Jahren kann in bis zu 45 Prozent der Fälle das Leben des Patienten retten. Jeder zweite verstirbt also dennoch.

Daher war es eine Revolution, als man in den 1980er Jahren herausfand, dass man die verantwortlichen Zellen besser nicht abtötet, sondern in harmlose Zellen zurückverwandelt. So stiegen die Heilungschancen dank des ATRA-Verfahrens schon auf 90 Prozent. ATRA steht dabei als Abkürzung für "All-trans-Retinolsäure" und wird meist als Kombi-Therapie mit einer Chemo begonnen. Nun will man diese Quote erneut steigern. Das Arsentrioxid wird in Kombination mit ATRA eingesetzt und erzielte in einer Studie bereits gute Ergebnisse.

Durch die Kombi-Therapie werden nicht nur bösartige Zellen umgewandelt, sondern auch die abgetötet, die sich nicht umwandeln lassen. Das erhöht natürlich die Chancen auf eine Genesung. In einer Studie mit 156 Betroffenen stiegen so die Heilungschancen von 91 Prozent auf sehr gute 99 Prozent.