Mit Ausdauertraining gegen Diabetes

Fitte Muskeln stabilisieren den Insulinspiegel und fördern die Gefäßgesundheit

Von Cornelia Scherpe
17. November 2014

Bereits seit vielen Jahren ist bekannt, dass dicke Menschen, solange sie trotz des Gewichtes Sport treiben und daher vergleichsweise fit sind, länger leben als schlanke Menschen, die gar keinen Sport machen. Dies trifft besonders auch für Menschen mit Diabetes zu.

Viele Patienten mit Diabetes des Typ 2 sind übergewichtig. Neben der angemessenen Ernährung und den notwendigen Medikamenten sollte auch Sport in ihren Alltag Einzug halten. Hausärzte erinnern die Betroffenen immer wieder daran. Doch beim Sport geht es nicht nur darum, die überschüssigen Kilos zu verlieren, wie viele denken, sondern darum, Muskeln aufzubauen.

Besserer Zuckerstoffwechsel und Muskelaufbau durch Ausdauertraining

Auch wenn das Gewicht unverändert bleibt, geht die Insulinresistenz dank der Fitness zurück. Weshalb dies so ist, verrät ein Blick in den Körper.

Wer Ausdauertraining macht, baut dabei nicht wirklich viel Fett ab. Doch die schlappen Muskeln werden regelmäßig in Anspruch genommen und bauen sich auf. Dabei werden automatisch Glukosetransporter aktiviert und der Zuckerstoffwechsel angeregt. Gleichzeitig werden mehr Enzyme hergestellt, die den Zucker speichern. Das Resultat ist, dass die Muskelszellen die Glukose quasi in sich "saugen".

Unabhängig davon nimmt die Dichte des Muskeln zu und damit die Fetteinlagerungen in den beanspruchten Muskelzellen ab. Beides zusammen steigert die Insulinwirkung und hilft daher Diabetikern.

Gewichtsabnahme als positiver Nebeneffekt

Ärzte betonen, dass auch das Abnehmen weiterhin ein Ziel sein sollte, damit der Körper insgesamt entlastet wird. Das Hauptaugenmerk sollte aber zu Beginn tatsächlich auf Ausdauersport liegen, damit der Insulinspiegel positiv beeinflusst wird.

Unabhängig davon wirkt der Sport sich auf die Gefäßgesundheit aus. Da diese bei Diabetikern per se in Gefahr ist, unterstützt der Sport auch hier die Gesundheit. Sport wird daher zur wichtigen Therapiesäule.