Mit Botox eine Reizblase heilen

Von Cornelia Scherpe
15. März 2012

Wer Botox hört, der denkt dabei an Augen ohne Krähenfüße und an volle Lippen. Doch Botulinumtoxin ist ein Gift, das medizinisch angewandt noch viel mehr kann. Mit Botox kann man nicht nur Nerven im Gesicht lähmen, sondern auch andere Muskeln paralysieren. So kann das Gift zum Beispiel eine Reizblase beruhigen und die unangenehme Überaktivität des Organs beenden. Bewiesen wurde dies nun auch in einer Studie.

Behandelt wurden 240 Frauen, die über häufigen Harndrang und auch Inkontinenz geklagt hatten. Sie alle wurden untersucht und bekamen die Diagnose Reizblase. Um dieses Problem zu bekämpfen, gab man der Hälfte der Teilnehmerinnen zwischen den Jahren 2006 und 2009 insgesamt 20 Mal Botox. Das Gift wurde den Probandinnen direkt in die Blasenmuskulatur gespritzt, wobei man nie in exakt dieselbe Stelle stach.

Die übrigen Frauen erhielten nur eine Placebo-Behandlung. Am Ende der Studie zeigte sich nun, dass die behandelten Frauen seltener ihre Blase entleeren mussten. Im Schnitt sank dies von 9,67 Entleerungen am Tag auf nur noch 8,3 Entleerungen. Auch die Zahl der Inkontinenzen war gesunken. Hier zeigte sich eine deutliche Besserung von 6,09 Mal am Tag auf 1,67 Mal am Tag.

Allerdings hatten die behandelten Frauen auch mit Nebenwirkungen zu kämpfen gehabt. So traten vor allen Dingen vermehrt Infektionen der Harnwege auf.