Mit dem Chor-Effekt Stottern überwinden

Stotternden Erwachsenen soll mithilfe einen bestimmten Hörgeräts das Sprechen erleichtert werden

Von Ingo Krüger
4. August 2011

Fast ein Prozent der Bevölkerung ist vom Stottern betroffen. Der Anteil von Männern ist ungefähr doppelt so hoch wie der von Frauen. Einer dieser Männer war der englische König George VI. Im Film "The King’s Speech" verfolgten Millionen von Kinobesuchern, wie der König sein Stottern mithilfe eines unkonventionellen Sprachtrainers überwand. Colin Firth erhielt für seine schauspielerische Leistung einen Oscar.

In der Realität ist eine vollständige Heilung des Stotterns im Erwachsenenalter kaum noch möglich. Es existieren jedoch verschiedene Therapien, die die Symptome weitgehend einschränken. Nicht für jede übernimmt die Krankenkasse jedoch die Kosten.

Spezielles Hörgerät soll das Sprechen verbessern

Nun haben Wissenschaftler eine neue Methode entwickelt, um Stotterern das Sprechen zu erleichtern. Ein Hörgerät, das dem Träger ein Echo der gerade von ihm gesprochenen Worte ins Ohr wirft, soll eine signifikante Verbesserung des Redeflusses bewirken. Hierbei tritt der sogenannte "Chor-Effekt" auf. Demzufolge stottern Menschen im Chor weniger oder gar nicht mehr.

Die amerikanische "National Stuttering Association" präsentierte eine Studie, nach der 75 Prozent aller Testpersonen von dem rund 1000 Euro teuren Hörgerät profitierten. Allerdings gewöhnten sich auch einige Probanden an den Effekt und das Stottern trat anschließend wieder stärker zutage.